Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl

~ Professor für Theologische Ethik

Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl
  • Aktuelles
  • Publikationen
  • Mitgliedschaften
  • Vita
  • Pressebilder
  • Datenschutz
  • Impressum

Category Archives: Artikel

Zeitungsartikel

„Sich Gesellen zum Menschen“ – die Kirchen und ihr Beitrag im Community Organizing

01 Feb 2015 Sonntag

Posted by wordpress_admin in Artikel

≈ Leave a comment

I.

Vor genau siebzig Jahren schrieb der Jesuit und Widerständler Alfred Delp SJ kurz vor seiner Hinrichtung in Plötzensee den Kirchen einen Appell in ihr Stammbruch, der bleibend aktuell ist. Die Zukunft der Kirchen, war er angesichts ihres Versagens vor dem alles vernichtenden NS-Terror überzeugt, hänge von ihrer konsequenten „Rückkehr in die Diakonie“ ab. Darunter verstand Alfred Delp

das Sich-Gesellen zum Menschen in allen seinen Situationen mit der Absicht, sie ihm meistern zu helfen, ohne anschließend eine Spalte oder Sparte auszufüllen. Damit meine ich das Nachgehen und Nachwandern auch in die äußersten Verlorenheiten und Verstiegenheiten des Menschen, um bei ihm zu sein dann, wenn ihn Verlorenheit und Verstiegenheit umgeben. ‚Geht hinaus‘ hat der Meister gesagt, und nicht: ‚Setzt euch hin und wartet ab, ob einer kommt‘. Damit meine ich auch die Sorge um den menschentümlichen Raum und die menschenwürdige Ordnung. Es hat keinen Sinn, mit einer Predigt- und Religionserlaubnis, mit einer Pfarrer- und Prälatenbesoldung zufrieden die Menschheit ihrem Schicksal zu überlassen.1

Als Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch 2011 die Kirche zu einer konsequenten Entweltlichung aufrief, schien er diesen emphatischen Appell zur konsequenten Einmischung der Kirche in die Welt zugunsten der An-den-Rand-Gedrängten zu dementieren. Weiterlesen →

Fachkräfte – In der Rolle des Gottesarbeiters

20 Nov 2012 Dienstag

Posted by wordpress_admin in Artikel

≈ Leave a comment

Professionalität gehört zur Sozialen Arbeit, egal in welcher Trägerschaft. Der Umgang mit Scheitern, Leid und Tod muss spezifisch christliche Arbeit unverwechselbar machen.

Im Alltag stellt sich den Mitarbeitenden wie auch den Nutzern von Diensten und Einrichtungen immer wieder die Frage, was das spezifisch Christliche in der Sozialen Arbeit ausmacht:

  • … dass caritative Berufe die Hilfebedürftigen nicht kleinhalten?
  • … dass sie ressourcenorientiert die Hilfebedürftigen zu einer möglichst selbstständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung befähigen?
  • … dass sie soziale Ausgrenzungen auch über Veränderungen aufseiten der Normalgesellschaft überwinden wollen?

Solche und ähnliche Fragen müssen wir mit einem klaren Nein beantworten, wenn wir spezifisch christlich ausschließlich exklusiv verstehen; wenn wir also behaupten würden, ausschließlich Sozialberufe in kirchlicher Trägerschaft könnten zu solchem frei machenden caritativen Tun am hilfsbedürftigen Nächsten in der Lage sein. Schon unsere alltägliche Erfahrung lehrt, dass ein solcher Exklusivanspruch christlicher Caritas völlig überzogen wäre und die sozialberuflichen Anstrengungen anderer nichtchristlicher Personen und Träger in unerträglicher Weise kleinreden und gering schätzen würde.

Aber: Spezifisch christlich müssen wir nicht automatisch exklusiv verstehen. Wir können es auch inklusiv verstehen: Dieses und jenes gehört unbedingt zu einem sozialen Beruf dazu, wenn er ein spezifisch christliches Profil besitzen soll. Und dieses proprium inclusivum sehe ich mit Blick auf Sozialberufe in kirchlicher Trägerschaft in dreierlei Hinsicht: Weiterlesen →

„Allen Menschen zur Solidarität verpflichtet“

12 Jan 2012 Donnerstag

Posted by wordpress_admin in Artikel

≈ Leave a comment

Theologe spricht sich für einen Schuldenerlass auch auf EU-Ebene aus
Andreas Lob-Hüdepohl im Gespräch mit Frank Meyer

Der Grundsatz gegensätzlicher Hilfe, wie er in der EU herrscht, schließe auch ein, für die Risiken der Mitgliedsländer zu haften, sagt Andreas Lob-Hüdepohl, Professor für theologische Ethik. Einen Schuldenschnitt begrüßt er – wenn dadurch der erhoffte Effekt eintritt.

Frank Meyer: Das Schuldenmachen ist etwas Positives, das bindet uns aneinander – das hat gestern die Rabbinerin Elisa Klapheck hier bei uns gesagt im einem Gespräch über Schuld und Schulden. Dieses Gespräch führen wir jetzt weiter mit Andreas Lob-Hüdepohl. Er ist Professor für theologische Ethik an der katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin, seien Sie uns willkommen. Weiterlesen →

Der Patientenwille zählt – ihn zu ermitteln ist oft schwer

01 Okt 2009 Donnerstag

Posted by wordpress_admin in Artikel

≈ Leave a comment

Die gesetzlichen Änderungen im Betreuungsrecht machen ethische Erwägungen bei Patientenverfügungen keinesfalls überflüssig. Im Gegenteil: Die praktische Anwendung wirft neue Fragen auf, die beantwortet werden müssen.

Mit unerwartet deutlicher Mehrheit hat der Deutsche Bundestag am 18. Juni 2009 im Rahmen einer Änderung des Betreuungsrechts die Verbindlichkeit und Reichweite von Patientenverfügungen gesetzlich festgeschrieben. Patientenverfügungen sind demnach schriftlich niedergelegte Festlegungen, mit denen ein Patient für den Fall zukünftiger Einwilligungsunfähigkeit seine Einwilligung oder Nichteinwilligung in „bevorstehende Untersuchungen seines Gesundheitszustandes, Heilbehandlungen oder ärztliche Eingriffe“ bekundet. Tritt die in der Patientenverfügung antizipierte Situation ein und hat der/die Patient(in) – in welcher Weise auch immer – seine/ihre Verfügung zwischenzeitlich nicht widerrufen, so ist der/die gesetzlich bestellte Betreuer(in) (wie auch der vom Patienten selbst bestimmte Bevollmächtigte) verpflichtet, „dem Willen des Betreuten Ausdruck und Geltung zu verschaffen“(§ 1901a BGB). Besteht zwischen Betreuer und behandelndem Arzt über den Willen des Betreuten Einvernehmen, dann ist zukünftig selbst dann keine Genehmigung vom Betreuungsgericht erforderlich, wenn „die Erteilung, die Nichterteilung oder der Widerruf der Einwilligung“ in eine ärztlich indizierte Maßnahme die Gefahr in sich birgt, dass der Patient „einen schweren und länger dauernden gesundheitlichen Schaden erleidet“ oder sogar stirbt (§ 1904 BGB). Weiterlesen →

Kirche und Pastoral Pfarrgemeinden können Solidarität unter Bürgern fördern

01 Mai 2009 Freitag

Posted by wordpress_admin in Artikel

≈ Leave a comment

Im Community Organizing unterstützen sich die Bürger gegenseitig und schaffen Raum für ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben. Damit ist Community Organizing ein ureigenes Feld der Kirche.

Warum ist Community Organizing (CO) ein attraktives Handlungsfeld der Kirche – oder sollte es zumindest sein? Die Antwort ist einfach: Community Organizing (CO) ist nicht die einzige, aber eine besonders günstige Form, wie Kirche in der Welt ihrem pastoralen Auftrag nachkommen kann. Sie kann dabei ihre wichtigsten Sozialprinzipien mit neuem Geist und Leben erfüllen.

Community-Organizing-Prozesse zielen darauf, die Beteiligung von Bürger(inne)n an der Gestaltung ihrer Sozialräume zu fördern. In Bürgerplattformen engagieren sich zivilgesellschaftliche Akteure, die sich als ‚handlungsfähiges Wir‘ in solidarischen Beziehungen miteinander verbunden wissen. Dieses Beziehungsnetzwerk ist bewusst grenzüberschreitend konzipiert: Es verknüpft die verschiedenen sozialen, religiösen und ethnischen Gruppen miteinander; die Pluralität der Bevölkerung wird damit nicht nur respektiert, sondern als wichtige Ressource für Kreativität genutzt. Respektierte und kreative Vielfalt wird zum normativen Kennzeichen kooperativen Handelns. Die so entstehende Solidarität unterscheidet sich grundsätzlich von einer Tugend bloßer Mildtätigkeit, zu der Bessergestellte im Sinne einer individualistisch-liberalen Gesellschaftskonzeption gegenüber Schlechtergestellten angehalten werden. Solidarität im CO wird vielmehr zu dem, was sie nach Auskunft von Oswald von Nell-Breuning1 sein soll: Aus der Erkenntnis, dass Menschen immer schon gegenseitig abhängig sind („Gemeinverstrickung“), resultiert ein Gemeinsame-Sache-Machen („Gemeinhaftung“), das dem Gemeinwohl verpflichtet ist und so jedem Einzelnen zum Wohl gereicht. Bürger(innen), die sich freiwillig und aus Einsicht in ihre Notwendigkeit in eine solche Solidarität hineinbegeben, werden ihrer Verantwortung von Bindung und Rückbindung in Gemeinschaft gerecht. Bürgerplattformen können dabei eine verkürzte sozialpolitische Forderung nach individueller Eigenverantwortung erweitern. Als solidarische Verantwortungsgemeinschaften bringen Bürger(in- nen) ihre Potenziale in die Gestaltung der Sozialräume ein. Damit sind sie in einem emphatischen Sinne subsidiär: eine Hilfe, die deshalb wirklich hilfreich ist, weil sie die Adressat(inn)en der Unterstützung ihrerseits zur wechselseitigen Unterstützung befähigt. Weiterlesen →

« Ältere Beiträge
Neuere Beiträge »

Proudly powered by WordPress Theme: Chateau by Ignacio Ricci.